Versorgungssicherheit im Stadtteil

Die Versorgungssicherheit im Marburger Stadtteil Ockershausen-Stadtwald ist von entscheidender Bedeutung für das Wohlbefinden und die Lebensqualität seiner Bewohnerinnen und Bewohner. Erst recht wenn die individuellen aber auch die Stadtteil-Ressourcen nicht ausreichen.

Themen wie Barrierefreiheit, mangelnde Beleuchtung, Verbleib im angestammten Wohnumfeld mit angepasstem Wohnraum bei Statusveränderungen, die Sicherung von Kinderbetreuung, die Alltagsbegleitung von Menschen mit Unterstützungsbedarf, eine alltägliche Nahversorgung oder Mittagsversorgung, guter ÖPNV oder familienkompatible Arbeitsmöglichkeiten sind alltägliche Sorgen, die im Bereich der Stadtteilarbeit ankommen.

Diese Themen sind struktureller Art und keine Fragestellung Einzelner, die individuell zu lösen sind. Laut unserem Auftrag in der Gemeinwesenarbeit, die Dimensionen aller Lebenslagen übergreifend zu denken und widersprüchliche Interesse in gemeinsamen Netzwerken bearbeitbar zu machen, rufen wir zielgruppenübergreifend zu sog. „Runden Tischen“ auf, die die Akteure und Interessierten zu den Themen zusammenführen soll.

Im Bereich Bildung, Wirtschaft und Arbeit im Quartier bieten wir folgende Strukturen und arbeiten wir in folgenden Netzwerken zur Versorgungssicherheit.

Alltagsbegleitung

Das Netzwerk zu Versorgungssicherheit im Alltag für Senior*innen setzt sich aus verschiedenen Akteuren zusammen, darunter Pflegedienstleister, Gesundheitsexperten, lokale Behörden sowie Vertretern von Gemeinschaftsorganisationen. Gemeinsam arbeiten sie an konkreten Lösungsansätzen, um die identifizierten Herausforderungen anzugehen. Die Schwerpunkte des Arbeitskreises könnten beispielsweise die Optimierung von Pflegeprozessen, die Förderung von sozialen Unterstützungsnetzwerken, die Implementierung von Schulungsprogrammen für Pflegekräfte und die Schaffung weiterer Angebote für die Alltagsbegleitung sein.

Das daraus hervorgehende Angebot sind die Marburger Stadtteilhummeln, die Alltagsunterstützung für pflegebedürftige Menschen im Quartier anbieten. Finanziert werden diese über die Pflegekasse. Über die Hilfen im Haushalt, bei Einkäufen oder Arztterminen begleiten die Hummeln auch sog. Erzählcafés, Seniorengruppen oder die Initiative Gut älter werden, um Kontakt und Vertrauen zu den Menschen im Stadtteil aufzubauen und ihr Angebot zu bewerben. 

Darüber wird Beratungsbedarf erkannt und ggf. die Beratung im Stadtteilzentrum genutzt oder an Beratende im Netzwerk vermittelt.

Landschaftserhalt

Durch eine lebendige Kooperation von engagieren ehrenamtlichen Ockershäuser, die in Umwelt- und Naturschutzverbänden, örtlichen Initiativen oder Fachdiensten aktiv sind, entsteht ein Stadtteilnetzwerk, dass es sich zur Aufgabe macht, die einmalige Landschaft im Stadtteil Ockershausen-Stadtwald als Lebensraum in den Blick zu nehmen, die es gilt aufzuwerten und zu pflegen.

Vor dem Hintergrund ökologischer Herausforderungen im kommenden Jahrzehnt erprobt das Netzwerk hier eine Verzahnung notwendiger Maßnahmen, die Synergien bündelt und folgende Ziele verfolgt:

  • Schaffung von Bewusstsein für die Bio-Diversität und den Landschaftserhalt für die Stadtgesellschaft, z.B. durch unterschiedlichste Aktionstage und Arbeitseinsätze für Schüler*innen, Familien, Betriebsangehörige oder Workshops für Interessierte.
  • Wahrung eines gesundheitsfördernden Stadtteils für alle Bewohner*innen, z.B. durch das Anlegen von Streuobstwiesen, Biotopen oder angeleitete Workshops rund um Garten und Verarbeitung von Früchten oder auch eine Stadtteil-Wanderkarte, die Lust auf Bewegung macht.
  • Die Öffnung eines sozialräumlichen Qualifizierungs- und Beschäftigungsfeld, z.B. mit Partnern aus Schule, Stadt oder Jobcenter. Arbeitsgelegenheiten entstehen durch die gemeinsam getragene Verantwortung in der Anleitung und Begleitung von Menschen, die darüber Qualifizierungen erwerben können und das Wohnumfeld naturnah pflegen.
  • Der Erhalt von wohnortnahen Anwohnergärten, der die Möglichkeit bietet für Bewohner*innen heimisches Gemüse vor Ort anzubauen, sich zu vergemeinschaften und voneinander zu lernen.
Carlotta Coda

Carlotta Coda

Stadtteilarbeit

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