Ein Wandbild über zwei Hausfassaden – präsentiert Geschichten von Marburg und Ockershausen

Nach Gesprächen mit ortskundigen Heimatkundlern im Jahr 2006 gestaltete der bekannte Fassadenmaler Friedel
Deventer aus Kassel, im Auftrag der Marburger GEWOBAU, das imposante Wandbild – als Diptychon – über die
Fassaden der zwei versetzt stehenden Wohnhäuser in der Graf von Stauffenbergstrasse 22 und 24. Dem Maler ist es
gelungen, wichtige Stationen der Marburger und der Ockershäuser Geschichte ins Bild zu setzen.


Unten – linke Ecke:Wollnashorn aus Zeit (25.000 -30.000 v. Chr.), erlegt in der Ockershäuser Allee – durch
Menschen der prähistorischen Frühzeit. Nachgewiesen durch Knochenfunde prähistorischer Tiere in den Lehm-
gruben der dortigen Ziegeleien, um das Jahr 1900.
Bildmitte: Eichbaum mit Pilgermuschel – Hinweis auf Pilgerwege des Mittelalters.
Bildmitte zwischen den Bäumen: Türme der Elisabethkirche – Hinweis auf das Wirken der Heiligen Elisabeth, in
Marburg, den nach ihr benannten Pilgerpfad und den Totenweg durch den heiligen Grund.
Pilgergruppe: auf dem Weg nach La Campostelle in der Ferne. dargestellt über zwei Hausfassaden.
Bildmitte der rechten Hausfassade: (Steinzeit) Menhire im Rondell – Hinweis auf die hier vermuteten kel-
tischen Ansiedelungen und der Begräbnisplätze an der Alten Weinstrasse –sowie dem historischen „Tanzplatz“ im
Bereich des heutigen Wohngebietes „Stadtwald“.
Kirschen und Kirschblüten: (Neuzeit) Hinweis auf Obstanbau im Heiligen Grund. Die zahlreichen Terrassen im
Heiligen Grund zeugen noch heute vom mehr als 200 Jahre lang gepflegten Obstanbau, besonders vom Kir-
schenanbau, der erst in den 1950er Jahren, nach Einzug der Fruchtfliege, vollständig zum Erliegen kam.
Neu angelegte Kirschen und Apfelbaumpfade säumen die Wege rund um den Heiligen Grund.


Reinhold Drusel